Nach der uralten Tradition wurden die Heilpflanzen in die „ Sonnen- und Mondpflanzen“ eingeteilt. Von diesen Himmelkörpern sollten sie ihre Heilwirkungen gewinnen. Der günstigste Termin für die Ernte der „ Sonnenpflanzen“ sollte am Hochfest der Mariä Himmelsfahrt sein . Auf diesen Tag fällt die üppigste Blütezeit der meisten Pflanzen . Die „ Mondkräuter“ wurden in klaren Nächten bei dem Vollmond geschnitten. Eine besondere magische Wirkungskraft sollten die Kräuter besitzen, die in der kürzesten Nacht des Jahres – in der Johannesnacht – gesammelt wurden. Nur in dieser Nacht durfte man die Riesengebirgskräuter auf der Weißen Wiese, im legenderen „ Garten des Berggeistes“ pflücken. Für die Verletzung dieser Regel drohte eine schreckliche Rache. Um ihre heilende Wirkungskraft zu verstärken, weihte man gesammelte und getrocknete Kräuter am 15. August, landsläufig bekannt als Fest „ der Kräuter – Gottesmutter“ . Wichtig für das Kräutersammeln war sogar die Tageszeit. Die Kräuter wurden üblicherweise an heiteren regenlosen Tagen gesammelt. Die Pflanzen für die Bereitung der Öle erntete man nach dem Abtrocknen des Morgentaus. Die Wurzeln wurden meistens im Vorfrühling oder im Spätherbst ausgegraben, denn in dieser Zeit hatten die dort angesammelten Substanzen die größte Heilkraft.
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