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Walen im Riesengebirge

Das Riesengebirge ist eine der mineralreichsten Regionen in Europa. Davon wussten schon mittelalterliche Erz- und Mineralsucher , die sich als die Ersten in die Wildnis des Gebirges gewagt haben. Die Walen stammten aus dem Grenzgebiet von Belgien und Frankreich und fanden schon im frühen Mittelalter die Anerkennung als Spezialisten im Bereich der Gewinnung von Mineralschätzen u.a. Gold und Edelsteine . Sie waren Pio-niere auf diesem Gebiet. Die Walen bildeten eine geschlossene professionelle Berufs-gruppe, die von anderen für ihre außergewöhnlichen Fertigkeiten hochgeschätzt war. Sie suchten vor allem nach Mineralien, beaufsichtigten die Abbauarbeiten und waren Berater in Bergbaufragen. In der Hälfte des XII. Jahrhunderts wollte der ungarische König Gejza II in seinem Land die Goldgruben errichten und lud die Goldsucher ein. Die Walen machten sich auf den Weg nach Siebenbürgen. Einige siedelten sich im Harzgebirge und im sächsischen Erzgebirge. nieder. Im Laufe ihrer weiteren Wanderungen erweckten die mineralreichen Westsudeten das Interesse der Walen .

Bei der Erkundung des Geländes hieben die Walen in die Baumrinde, Felsen und Steine geheimnisvollen Zeichen und Informationen, die nur für Eingeweinte verständlich waren. Die Zeichen nahmen unterschiedliche Formen an : Sterne, Sonnen, Monde, Köpfe, offene Hände, Menschengestalten, Gabeln, Kreuze, Keilhausen, Hämmer, Pfeile, Ziffern und Buchstaben. Im Laufe der Zeit sind viele der Walenzeichen verloren , aber einige sind bis heute erhalten geblieben. Die Walenzeichen dienten zur Markierung von Richtungen und Fundstellen. Man kann wohl sagen, dass diese Zeichen einen Grundstein für die Markierung touristischer Routen legten.

Stara Wies Szklarska ( Altdorf ) , gelegen am Schreiberhauer Bach( Szklarski Potok) und seinen Zuflüssen, heute ein Teil von Szklarska Poreba Dolna (Niederschreiberhau) wurde zum Hauptsitz von Walen. Diese Siedlung entstand wahr-scheinlich um die Wende vom XIII. zum XIV. Jahrhundert und war mit dem Glashütten-wesen verbunden. Um die Hütte herum wurde eine Siedlung mit einer hölzernen Pilger-kapelle gebaut, die schon im Jahre 1488 erwähnt wurde.

Die Walen beschrieben in den s.g. Walenbüchern die Lokalisierung der Fundstellen von wertvollen Gesteinen und Mineralien. Das waren kurze , teilweise chiffrierte Notizen und Anweisungen, die in der lateinischen und deutschen Sprache , oft mit böhmischen Einflechtungen handgeschrieben wurden. Die Walenbücher erhielten zahlreiche Sug-gestionen und Bezeichnungen, die nur für ihre Verfasser und für einen engen Kreis der Eingeweinten verständlich waren. Zu den berühmtesten Aufzeichnungen gehören „ Das Walenbuch aus Trautenau „ (1466 ) und „ Das Walenbuch „ (1456). Man kann sicher an-nehmen, dass sie die ersten Riesengebirgeführer waren.

Alle weiteren Erz- und Edelsteinsucher , die aus anderen Europateilen u.a. aus Italien ins Riesengebirge gelangten, wurden von Historikern als Walen bezeichnet.

Zeichnung 1. Amethyst war einer der von Walen gesuchten Edelsteine
Zeichnung 2 Saphir ist ein Mineral, das in Walenbüchern beschrieben war.
Zeichnung 3 Goldkörner, die aus Sudetenbächen herausgespült wurden
Zeichnung 4 Das Walenzeichen im Fels ( der Walenstein in Hain/Przesieka)
Zeichnung 5 Eine der mittelalterlichen Stollen im Riesengebirge
Zeichnung 6 Die Walen bei der Goldsuche ( nach GeorgiusAgricola, De Re Metallica, 1550)
Zeichnung 7 Das Mitglied des zeitgenössischen Sudeten- Walenvereins
Zeichnung 8 Aufzeichnungen der zeitgenössischen Walen

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